Bereich "Identifikation"
Signatur
Titel
Datum/Laufzeit
- 1770-1885 (Anlage)
Erschließungsstufe
Sammlung
Umfang und Medium
101 Archivschachteln
Bereich "Kontext"
Bestandsgeschichte
Die umfangreiche Musiksammlung EBAZ wurde im Rahmen einer Zusammenarbeit zwischen RISM Schweiz und der Kantons- und Universitätsbibliothek Freiburg von 2018 bis 2021 vollständig in der RISM Datenbank Muscat erschlossen. Es ist aber nicht das erste
Mal, dass die Musiksammlung, die sich gleichermassen aus Manuskripten und Drucken aus den Jahren 1770 bis 1885 zusammensetzt, untersucht und bearbeitet wurde. Hinweise zu einer ersten Begutachtung der Musikquellen führen ins Jahr 1938. Demnach soll der aus München kommende Josef Köglmair,1 damaliger Archivar der Allgemeinen Musikgesellschaft Luzern, die Bestände in ein handschriftliches Verzeichnis eingetragen, die Werke in Mappen gepackt und mit einer laufenden Nummer versehen haben. Ob es sich hier bereits um die vorliegende Ordnung der Musiksammlung in vier Gruppen handelt, ist nicht
rekonstruierbar. Sehr wahrscheinlich wurde der Bestand zu jener Zeit aber bereits im Institut für Musikwissenschaft Freiburg, dem ältesten musikwissenschaftlichen Institut der Schweiz, aufbewahrt. Der Artikel von Joachim Keller über den Kantor der Stiftskirche St. Nikolaus, Franz Xaver Zürcher (1773-1846), im Zuger Neujahrsblatt aus dem Jahr 1940 und seine Abhandlung zum Musikleben der Stadt Freiburg aus dem Jahr 1941, belegen diesen Umstand. Letztere Schrift gilt bis heute als Standardwerk der Musikgeschichte Freiburgs im 18./19. Jahrhundert. Unter Franz Brenn (1907-1963), welcher ab 1940 Lehrbeauftragter und ab 1950 ausserordentlicher Professor am Institut für Musikwissenschaft in Freiburg war, wurde im Jahr 1956 beim Schweizer Nationalfonds ein Projekt zur Erschliessung dieser Sammlung eingegeben. Verantwortlich für die Inventarisierung war der österreichische
Komponist, Dirigent und Musikhistoriker Wilhelm Jerger (1902-1978). Jerger übersiedelte nach dem zweiten Weltkrieg und der Entnazifierung zuerst nach Luzern und anschliessend nach Freiburg, wo er sein Studium wiederaufnahm und schliesslich auch promovierte. Danach wurde die Sammlung erst wieder in den 1970er Jahren bearbeitet. Der Musikethnologe Max Baumann (*1944) erschloss für RISM Schweiz ausgewählte Werke des späten 18. Jahrhunderts. Diese Einträge wurden in vorliegendem Projekt rekatalogisiert.
Beinahe die Hälfte der Sammlung stammt aus dem Kollegiatsstift St. Nikolaus in Freiburg unter Franz Xaver Zürcher (1773-1846), der von 1825 bis 1845 als Kantor am Stift tätig war. In diesen Jahren ist eine reiche und spannende Musikpflege nachweisbar. Zürcher kopierte nicht nur zahlreiche Werke, sondern fertigte Bearbeitungen für die Aufführungen vor
Ort an. Innerhalb dieser Sammlung sind die Musikalien des Pater Louis Czech (1790-1868) auszumachen, welcher von 1819 bis 1825 das Subkantorenamt am Stift innehatte und in dieser Funktion das musikalisch-liturgische Geschehen vom Chorgesang über die Leitung des Orchesters bis hin zur Unterhaltung der Instrumente regelte. Bevor er Freiburg im Jahr 1825 verliess, verkaufte er einige Mess- sowie weitere geistliche Kompositionen an St. Nikolaus, die sich in der Sammlung Ebaz befinden.5 Darüber hinaus befinden sich einige Dokumente aus dem Kloster Ettenheimmünster, einer ehemaligen Benediktiner-Abtei, die sich auf das 18. Jahrhundert datieren lassen. Genau in dieser Zeit erlebte das Kloster unter Abt Franciskus eine kulturelle Blüte (1720-1780). Ferner finden sich auch Werke aus dem Nachlass von Jacques Vogt (1810-1869), dem Organisten der Stiftskirche St. Nikolaus in der
Musiksammlung. Die weltlichen Werke stammen einerseits aus einem Konvolut, welcher ein Kammermusiker, wahrscheinlich der Cellist Philipp Wasowicz aus Münster / Westfalen, erworben hat und andererseits aus dem Besitz der Monnerat in Freiburg, erworben durch die Antiquitätenhandlung Staub.
Abgebende Stelle
Schenkung
Bereich "Inhalt und innere Ordnung"
Eingrenzung und Inhalt
Die Musiksammlung lässt sich in vier Gruppen unterteilen. Die zwei ersten Gruppen beinhalten ausschliesslich geistliche Werke. Die erste Gruppe ist den Messen (einschliesslich der Totenmesse, sprich Requiem) und die zweite den geistlichen Gesängen (Antiphonen, Hymnen, Offertorien, Vespern, etc.) gewidmet. Weltliche Werke von Sonaten über Duette bis hin zu Symphonien und grossen Chorwerken sind in der dritten Gruppe zu finden. Die letzte Gruppe setzt sich aus Sammlungen geistlicher und weltlicher Musik zusammen.
Bewertung, Vernichtung und Terminierung
Zuwächse
Ordnung und Klassifikation
Die Sammlung ist in vier Signaturengruppen gegliedert:
- EBAZ I: Messen
- EBAZ II: Geistliche Gesänge
- EBAZ III: Weltliche Vokal- und Instrumentalmusik
- EBAZ IV: Geistliche und weltliche Sammlungen
Bedingungen des Zugriffs- und Benutzungsbereichs
Benutzungsbedingungen
Keine Einschränkungen für die Konsultation der Dokumente
Reproduktionsbedingungen
Keine besonderen Bedingungen für Nutzung und Vervielfältigung
In der Verzeichnungseinheit enthaltene Sprache
- Deutsch
- Französisch
- Italienisch
- Latein
Schrift in den Unterlagen
Anmerkungen zu Sprache und Schrift
Physische Beschaffenheit und technische Anforderungen
Findmittel
Inventar, der in der Kantons- und Universitätsbibliothek Freiburg verfügbaren Bestände in Papierform oder online abrufbar in der Datenbank des RISM Digital Center
Bereich Sachverwandte Unterlagen
Existenz und Aufbewahrungsort von Originalen
Existenz und Aufbewahrungsort von Kopien
Verwandte Verzeichnungseinheiten
Bereich "Anmerkungen"
Anmerkung
Zitierweise : Fribourg, B.C.U., Collection musicale fribourgeoise (XVIIIe et XIXe siècles) (Ebaz)
Alternative Identifikatoren/Signaturen
No RERO
Cote pré-migration
Zugriffspunkte
Zugriffspunkte (Thema)
Zugriffspunkte (Ort)
Zugriffspunkte (Name)
Zugriffspunkte (Genre)
Bereich "Beschreibungskontrolle"
Identifikator "Beschreibung"
Benutzte Regeln und/oder Konventionen
Status
Erschließungstiefe
Daten der Bestandsbildung, Überprüfung, Löschung/Kassierung
Sprache(n)
Schrift(en)
Quellen
Digitales Objekt Metadaten
Dateiname
Inventar_Musiksammlung_Ebaz.pdf
Breitengrad
Längengrad
Medienart
Text
Mime-Typ
application/pdf